Bezogen auf die bereits genannten Ziele des Sportunterrichtes an der Schule am Marsbruch wird ersichtlich, dass diese einer Adaption bezogen auf die Schülerschaft der schwerstbehinderte erfordern.
Da die Schülerinnen und Schüler mit schwersten Behinderungen von sich aus nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind, sich ihre Umwelt selbstständig anzueignen, wird im Bereich des Schwerstbehindertensports die Außenwelt dosiert und gelenkt an sie herangebracht. Die Schülerinnen und Schüler mit schwersten Behinderungen sollen somit trotz ihrer verminderten sinnlichen Orientierungsfähigkeit und ihrer beeinträchtigten motorischen Handlungsfähigkeit sowohl mit der materiellen als auch mit ihrer sozialen Umwelt in Kontakt treten und somit Erfahrungen im Sensumotorischen Bereich machen können.
Dabei werden folgende Ziele verfolgt werden: Aktivierung der Eigenwahrnehmung („Sich selbst und seinen Körper erfahren und entdecken“), Anbahnung der Eigenaktivität („Auf Begebenheiten in der Umwelt reagieren“), Willentlich handelnd auf die Umwelt einwirken („Grundlegende motorische Handlungsschemata anbahnen“).
Diesen Zielen wird durch unterschiedliche Gerätearrangements Rechnung getragen:
Ziele: |
Inhalte/Materialien: |
Aktivierung der Eigenwahrnehmung |
- Vestibuläre Anregungen
- Schwingen und Schaukeln
- Schaukeltonnen, Therapiebälle
- Wackelmatte
- gr. Trampolin
- Mattenschaukel
- Schaukelbrett
- taktile Anregungen
- Igelballmassagen
- Trockenduschen
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Anbahnen der Eigenaktivität |
- s.o.
- Tastmaterialien, Tastmobiles
- Klingelballe, Geräuschedosen
- Tamborin
- Igelbälle
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Willentlich handelnd auf die Umwelt einwirken |
- s.o.
- Pendelkegel
- Luftballons, Zeitlupenbälle
- Rollbretter
- aktives Schaukeln auf der Brettschaukel, Hängematte, gr. Trampolin
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Da die Gerätearrangements und besonders der Auf- und Abbau der Großgeräte (z.B.: großes Trampolin …) einen erhöhten organisatorischen Aufwand darstellen, findet der Sport für Schwerstbehinderte einmal wöchentlich (montags) als Ganztagesangebot statt.
Aufgrund der körpernahen und somit sehr personalintensiven Förderung werden die Schülerinnen und Schüler werden zusätzlich zu den Sportlehrern von Lehrern, Zivildienstleistenden oder FSJlerinnen der jeweiligen Klasse oder von Therapeuten begleitet und in der Sportstunde betreut.
Dabei nehmen die schwerstbehinderten Unterstufenschüler, die zusätzlich einmal pro Woche im Rahmen der Klassengemeinschaft Sport treiben, nach einem Rotationsprinzip jeweils alle 3 Wochen in der Zeit von 9:30 bis 10:30 Uhr am Sportangebot teil. Schwerstbehinderte Schülerinnen und Schüler der Mittel- und Oberstufe, die aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht an der Donnerstag- Sportschiene teilnehmen können, nehmen wöchentlich am Angebot des Schwerstbehindertensports teil (Mittelstufe 3./4. Std.; Oberstufe 7./8. Std.).
So ist gewährleistet, dass jede Schülerin und jeder Schüler der Schule am Marsbruch mindestens für 2 Wochenstunden seinen individuellen Möglichkeiten gemäß am Sportunterricht teilnehmen kann.